...ist ein vergleichsweise neuer Begriff aus der Netzwelt. Es bedeutet Beratschlagung, Überlegung und hat sich zu Teilhabe, gemeinsamem Diskurs erweitert. So ist beispielsweise Twitter ein deliberatives Werkzeug, weil wir via Twitter im öffentlichen Raum einen eigenen oder anderen Diskurs als die traditionellen Medien führen können.
Aber es geht noch um mehr. Deliberation beschreibt nicht nur eine neue Form von Teilhabe und eine neue Möglichkeit der Öffentlichkeit – das Wort hat im Moment nahezu Zauberkraft. Ich setze es ein in Diskussionen und auf Podien, wo ich sonst angesichts überbordender Vereinfachung strauchle, etwa angesichts der Frage: „Brauchen wir mehr oder weniger Regulierung (in der Politik, in den Unternehmen, bei der Quote...)?“
Es geht im Unternehmen nicht um das alte entweder-oder: Mehr Führung oder mehr Management? Es geht darum, ein gut definiertes Unternehmen aufzusetzen – und damit Klarheit zu schaffen in Zielen und Teilzielen. So wäre es möglich, dass jeder „deliberiert“, sprich: Verantwortung übernimmt für seinen Anteil am Unternehmenserfolg. Jeder im Unternehmen ist auf diesem Weg Lernender. Und die, die ihre Arbeit damit mit Exzellenz machen, sind die besten Lernpartner für die anderen.
Deliberation heißt, dass aus Betroffenen Beteiligte werden und Mitarbeiter in die erforderliche Verantwortung kommen. So sähe für mich ein konstruktiver Ansatz aus. Das wäre zugleich die Erkenntnis, dass alle Führung Selbstführung ist.
Lassen Sie sich das doch einmal durch den Kopf gehen: am Strand, in den Bergen und überall da, wo Sie Kraft und Freude schöpfen können. Ihnen einen schönen Sommer!
Mit herzlichen Grüßen
Ihre
Brigitte Witzer
PS: Mein neues Buch ist jetzt die 8. Woche in Folge auf der Spiegelbestseller-Liste Sachbuch Paperback, in der Woche vom 14.7.14 zum ersten Mal auf Platz 14. Danke an Sie alle!
Inhalt des Newsletters:
VOM IQ (ALS ICH-QUOTIENT) ZUM WEQ (GENAU!)
Ein Nachschlag zum Newsletter-Thema: Deliberation.
Letzten Sonntag saß ich mit Freundin Helga beim Dinner. Und während um uns herum der Fußball aus Deutschland ein leeres Land machte, kamen wir wie stets ins vertraute Fachsimpeln über das, was an Veränderung durch uns in die Welt kommen kann und soll. Helga hat dazu gerade für ihre Stiftung ein Forschungsprojekt aufgesetzt, das mich besonders berührt hat: Es geht darum zu untersuchen, wie eine (alte) neue Haltung, wie nämlich „Philanthropie“ an bestimmten Orten auf Menschen wirkt.
Konkret heißt das hier: Menschen kommen nicht mehr als „Kunden“ sondern als „Gäste“ und werden eingeladen, gemeinsam ihre Projekte voranzubringen. Ganz konkret lässt Helga jetzt externe Forscher in einem dreijährigen Projekt untersuchen, wie ihre eigenen Stiftungsplätze, die Paretz-Akademie und das Konferenzzentrum auf Wasan Island in Kanada, sich noch stärker auf diese neue, etwas andere Augenhöhe ausrichten können: Es geht um eine Idee von Gastgeberschaft, von Hospitality in einer Kultur der Begegnung und der Wertschätzung.
Als Schlüsselkonzept dient der Slogan „vom IQ zum WeQ“. Bei IQ sind wir ich-zentriert, da geht es um Show und Selbstdarstellung, bei WeQ steht Kooperation und Empathie im Vordergrund. Bei IQ geht es um Hierarchiebildung und um Macht, beim WeQ geht es um die Sache und um gemeinsame Verantwortung. Der IQ hilft bei der gesellschaftlichen Entsolidarisierung, die wiederum dem WeQ total im Wege steht.
Stefan Jansen von der Zeppelin-Universität Friedrichshafen wird mit Studierenden dieses Forschungsprojekt begleiten – wir werden also davon hören und lesen! Wer Lust hat, zwischendurch mehr zu erfahren oder ein eigenes forschendes Interesse hat, erfährt mehr von Helga Breuninger über ihre Website www.helga-breuninger-stiftung.de.
DIE DIKTATUR DER DUMMEN (1): DIE BOOK-RELEASE-PARTY.
Zwanzig Minuten Video-Zusammenschnitt rund ums Buch.
Am 5.5. fand im Atelier der Künstlerin Elvira Bach die Book-Release-Party für die Diktatur der Dummen statt. Frau Bach hat zum dritten Mal überhaupt ihr Atelier geöffnet für die etwa 90 Gäste und wir durften in diesem außerordentlichen Ambiente feiern. Es gab Essen, Trinken und für jeden Gast ein Buch – also, alles so, wie es sich gehört!
Und es gab noch das ein oder andere Sahnehäubchen obendrauf: Ein sphärisches Alphorn-Solo von Katrin Vogel, für den Abend komponiert und gespielt. Eine staatstragende Rede von Mary Reynolds aus UK alias Queen Elizabeth, die Charles in Sachen Roaming-Gebühren zur Sparsamkeit aufforderte. Klaus Fricke, Programmchef Sachbuch bei Heyne, der in einem Dialog über das Buch mit mir als Autorin profunde Kenntnisse an den Tag legte und uns alle sehr erfreute.
Das Video ist bei YouTube zu sehen unter
DIE DIKTATUR DER DUMMEN (2): DER BAUKASTEN DER ANALYSE.
Was ich nach den Vorträgen in Berlin und Kiel gelernt habe.
Es war schon besonders: Die ersten Vorträge zu diesem Buch liegen hinter mir und ich bin um die Erfahrung reicher, was die Zuhörer in Kiel und Berlin besonders interessiert hat. Dabei sind zwei Themenbereiche deutlich geworden:
1. Die Leute möchten wissen, was sie ganz konkret gegen die Diktatur tun können. Hier ging es um Repair-Cafés als Wege aus dem gezielten Verschleiß ebenso wie um Möglichkeiten, sich Gehör zu verschaffen an Stellen, wo die anderen einfach lauter sind.
2. Etwa ein Viertel des Vortrags fasst meinen Erkenntnisgewinn aus dem Buch zusammen in einer Tabelle, die ich den „Baukasten der Analyse“ nenne.
Mir ist klargeworden, dass es einerseits um Konkretheit geht, aber auch andererseits darum, einen Überblick zu bekommen, wie man der Diktatur (und oft genug auch der eigenen Dummheit) auf die Schliche kommt, sprich: Wie man sich Dinge bewusst macht, die so selbstverständlich sind, dass sie eben gerade nicht mehr auffallen. Dazu könnte der Baukasten hilfreich sein. Hier ist er jedenfalls für die Newsletter-Abonnenten:
| Täter-Opfer-Dynamik und Machtgefälle | Emotionalisierungen und Sehnsucht | Verwechslung Bedarf = Bedürfnis | Verwechslung Quantität = Qualität | |
| Wirtschaft | Geplanter Verschleiß | Status | Konsum | Wachstumsillusion |
| Medien | Skandalisierungen | Ruf nach starker Hand | Spektakel | Quote, Auflage |
| Bildung | Hierarchie und Abhängigkeit | Auswendiglernen statt denken | Wissen + Information ≠ Bildung | Wissen ≠ Kompetenz |
| Politik | Parteipolitik | Große Koalition | Lobbyarbeit | Viel hilft viel |
| Kluges Handeln | Hierarchiefrei | Emotional kompetent | Eigene Bedürfnisse kennen | Qualität erkennen und beschreiben |
| Danach wird bei uns gesucht: | Das könnte interessant für Sie sein: | Bestellen Sie das Buch „Die Diktatur der Dummen“ |
| von Brigitte Witzer direkt bei uns, persönlich signiert zum festen Buchhandelspreis von 16,99 € zzgl. 3 € Lieferkosten (innerhalb Deutschland, andere Länder auf Anfrage). |
Impressum
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Büro für postheroisches Management GmbH i.L.
Mommsenstr. 26, 10629 Berlin
Geschäftsführerin: Prof. Dr. Brigitte Witzer
Handelsregister: Amtsgericht Berlin, HRB 117436 B
USt.-IdNr.: DE238257515
Tel.: +49 (0) 30 – 4000 567 0
Fax: +49 (0) 30 – 4000 567 22
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